Am 19.07.2021 endete der diesjährige Vorbereitungskurs an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim e.V. mit der letzten Meisterprüfung. Insgesamt 32 fertige Meisterinnen und Meister im Bäcker-Handwerk können nun voller Elan in die Zukunft blicken.Meisterabschluss im Bäcker-Handwerk an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim e.V.
Nicht nur aus der ganzen Bundesrepublik kommen Bäckergesellinnen und -gesellen an die Akademie nach Weinheim, um sich dort auf die Meisterprüfung in ihrem Handwerk vorzubereiten, sondern mittlerweile auch aus dem benachbarten Ausland. Auch Anabel Görtz hat es nach Weinheim gezogen, um als Bäckermeisterin wieder nach Hause zurück zu kehren. Die 20-jährige ist mit dem Handwerk groß geworden. Nach dem Abitur hat sie in der mittelständischen Familienbäckerei ihrer Eltern die Ausbildung absolviert. Bildung steht für die junge Bäckermeisterin hoch im Kurs. „Für mich persönlich bedeutet der Meistertitel nun vielseitig Kenntnisse für meinen „Werkzeugkoffer“ gesammelt zu haben“, berichtet Sie mit Blick auf den Vorbereitungszeit und ihren Meistertitel. Dennoch weiß sie, dass sie erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere steht. Viel lernen will sie noch und macht derzeit den geprüften Betriebswirt (HwO), bevor sie im Winter dieses Jahres noch den Meistertitel im Konditoren-Handwerk draufsetzen will.
Vertiefte Kenntnisse über die Rohstoffe, die biochemischen Vorgänge oder auch der Umgang mit modernen Geräten stehen auf dem Lehrplan der Vorbereitungsstätte. Ein umfangreiches Wissen über die Produkte, aber auch über die wirtschaftlichen Prozesse in einer Bäckerei sollen die Absolventinnen und Absolventen schließlich dazu befähigen, führenden Positionen in Unternehmen zu besetzen oder sich selbstständig zu machen.
Genau das war es auch, was Anabel Görtz aus der Vorbereitungszeit mitgenommen hat: „Für mich war die Kombination aus handwerklicher Arbeit und geistig fordernden Thematiken prägend. Diese Zeit habe ich als sehr positiv empfunden, da man vielseitig dazulernen konnte und auch durfte“. Viele Ideen konnte sie ausprobieren und umsetzen. In ihrem Meisterprüfungsprojekt – dem Schaufenster – zeigte sie Kreationen wie beispielsweise eine Mousse au Chocolat auf Lavendeljoghurt mit salzigem Schokocrumble. Auch ein Rosmarinbrot mit Weizensauerteig, Poolish, frischem Rosmarin und Emmer-Einkorn-Granulat war Beispiel dafür, welche Brotvariationen möglich sind.
Jetzt freut sie sich auf „Tour“ zu gehen und Erfahrungen zu sammeln. Mit Fokus auf gute Rohstoffe und Endprodukte, reizen sie Café-Konzepte und die Gastronomie. Gutes Brot gehört für Görtz stets dazu. Langfristig spielt sie mit dem Gedanken das Familienunternehmen fortzuführen oder gegebenenfalls etwas Eigenes zu erschaffen.
Auf die Frage, was sie jungen Gesellinnen und Gesellen mit auf den Weg geben möchte, antwortet sie: „Wissen hat noch nie geschadet. Daher mein Ratschlag: den Meisterkurs machen! Wir leben in einem privilegierten Land, indem Bildung für jeden möglich ist. Diese Möglichkeit sollte man wahrnehmen.“
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