
Pressemitteilung vom 06.02.2020Gutes Jahr 2019 - Vorsichtiger Optimismus für 2020
Handwerkskonjunktur: Gutes Jahr 2019 – Vorsichtiger Optimismus für 2020
Das Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald hat das Jahr 2019 mit einem hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen. Das ergaben die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer, die Detlev Michalke, Pressesprecher der Handwerkskammer in Mannheim, vorstellte. So waren mehr als drei von vier Betrieben (76,4 Prozent)mit ihrer Geschäftslage zufrieden und lediglich 3,3 Prozent unzufrieden. Auch die Zahlen zur Auftragslage bestätigen diese Tendenz. Denn jedes dritte Unternehmen (32,2 Prozent) konnte, trotz der guten Ausgangslage, noch einmal ein Auftragsplus verbuchen, nur jedes fünfte (20,9 Prozent) meldete einen Auftragsrückgang. Auch die Zahlen der Betriebsauslastung spiegeln die gute Wirtschaftslage wider. Hier hat sich die Zahl der Betriebe, die mit hoher Auslastung fahren, noch einmal erhöht. 16,3 Prozent (plus 2,1 gegenüber dem Vorjahr) der Betriebe sind über 100 Prozent ausgelastet und 53,1 Prozent (plus 9,3 Prozent) fahren am Anschlag. Nahezu halbiert hat sich im Vergleichszeitraum der Anteil der Firmen die noch große Kapazitätsfreiräume meldeten (9,6 Prozent gegenüber 18,3 im Vorjahr). Als weiteres Indiz für ein gutes Jahr dient die Umsatzsituation. 39,4 Prozent der Befragten berichteten über höhere Umsätze und nur 12,3 Prozent meldeten geringere Umsätze.
Die noch bessere Geschäftslage der Betriebe gegenüber dem Vorjahr rührt vor allem aus den hervorragenden Ergebnisse des Bauhaupt- und des Ausbaugewerbes. Zustimmung auf ganzer Linie gab es beim Ausbauhandwerk, das mit einem Wert von plus 100 Punkten ein seltenes Spitzenergebnis einfuhr. Das Bauhauptgewerbe rangiert im Index der Branchen auf Rang zwei mit 92,3 Punkten, gefolgt von den Handwerken des Gewerblichen Bedarfs (53,98 Punkte), den Nahrungsmittel- (50,0 Punkte), den Gesundheits- (47,1 Punkte) und den Dienstleistungshandwerken (46,7 Punkte).
Der Blick in die Zukunft wird geprägt von Verunsicherung durch die gesamtwirtschaftliche Lage. Zwar gehen 72,43 Prozent der Betriebe von einer Fortsetzung ihrer aktuellen Geschäftslage aus. Aber bei den Auftragserwartungen liegen die Zahlen nicht mehr so hoch. Denn bereits jeder achte Betrieb (12,9 Prozent) befürchtet einen Rückgang. Immerhin zwei von drei Betrieben sehen ihren Betrieb auch für 2020 in einer stabilen Auftragssituation. Dagegen sind fast ein Drittel der Betriebe (31,1 Punkte) pessimistischer hinsichtlich des Umsatzes und nur 11,4 Prozent glauben an steigende Umsätze.
"Das Handwerk geht mit einer Portion vorsichtigem Optimismus etwas verhalten in das neue Jahr", fasst Michalke die Ergebnisse der Umfrage zusammen. Während die deutsche Konjunktur nicht wirklich im vergangenen Jahr vom Fleck kam, habe das Handwerk noch einmal zugelegt. Michalke wörtlich: "Dank der hohen Auslastung und einer guten Auftragslage bleibt die Entwicklung im Handwerk weiterhin stabil." Die weitere wirtschaftliche Entwicklung werde davon abhängig sein, wie sich die Industrie im Land entwickelt. Denn deren Konjunktur strahlt immer mit etwas Verzögerung auch ins Handwerk ab. Michalke: "Auch 2020 wird das Wachstum, so wie es heute aussieht, von der Binnenwirtschaft ausgehen. Und dazu wird das Handwerk erneut einen substanziellen Beitrag leisten." Daher sei es wichtig, die Wachstumskräfte zu stärken. "Dazu gehören ein entschlossener Bürokratieabbau ebenso wie steuerpolitische Akzente oder der Ausbau und die Verstetigung von öffentlichen Investitionen in digitale und konventionelle Infrastrukturen", meinte Michalke abschließend.
Anmerkung:
Den angesprochenen ausführlichen Bericht zur Konjunktur in der Region Rhein-Neckar-Odenwald inklusive Grafiken finden Sie hier Konjunkturbericht 4/2019.
Das Handwerk ist mit seinen kleinen und mittleren Betrieben das Herz des Mittelstandes und der deutschen Wirtschaft. Im Bezirk der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald mit den Stadtkreisen Mannheim und Heidelberg und den Landkreisen Rhein-Neckar und Neckar-Odenwald sind mehr als 12.973 Betriebe mit 87.500 Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als 6,62 Milliarden Euro im Handwerk tätig.