Feinwerkmechanikermeister Andreas Düll an einer CNC-Fräsmaschine
Handwerkskammer Mannheim

Die Aus- und Weiterbildung in der Bildungsakademie der Handwerkskammer.Ein Werdegang mit Klasse

Mit dem Bereich der Fort- und Weiterbildung bietet die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald allen Interessierten eine umfangreiche Plattform, um sich beruflich weiterzubilden. Viele fleißige und engagierte Teilnehmer aus unterschiedlichen beruflichen Gebieten mit individuellen Hintergründen nehmen alljährlich an den vielen und breitgefächerten Angeboten dieser Abteilung teil. Sie setzen somit Schwerpunkte für ihre weitere berufliche Laufbahn, spezialisieren sich oder streben neue Perspektiven an.

Einer von ihnen, Andreas Düll, berichtet hier über seinen Weg von der Schule bis hin zum Betriebswirt (HwO), der nicht nur im besonderen Maße Anerkennung, sondern auch Respekt verdient. „Mein Name ist Andreas Düll, ich bin 26 Jahre alt und arbeite in meinem ehemaligen Lehrbetrieb als Feinwerkmechanikermeister. Zurzeit mache ich meinen „Betriebswirt (HwO)“ in der Bildungsakademie der Handwerkskammer und schließe diesen – hoffentlich erfolgreich – in diesem Sommer ab. Schon in Kindertagen werkelte ich viel mit meinem Opa zusammen, der im Berufsleben als Dreher und später Industriemeister tätig war. Mein Vater war als Maschinenschlosser im gleichen Betrieb. Dadurch wurde mir wohl das handwerkliche Geschick in die Wiege gelegt.

Nach der 10. Klasse des Gymnasiums entschloss ich mich, die Schule mit dem mittleren Bildungsabschluss zu verlassen. Ich fand einfach keinen Gefallen mehr daran, mich noch zwei weitere Jahre in die Schule zu setzen und "nur" zu lernen. Ich wollte einfach etwas schaffen! Nach dem Schulabgang stand eigentlich nur eins für mich fest: Ich will ins Handwerk! Aber welcher Beruf sollte es sein? Zu meinem Glück bin ich auf die Ausbildungsmesse in der Halle 02 aufmerksam geworden. Dort konnte ich mir einen Überblick über die verschiedenen Handwerksberufe machen. Aber ehrlich gesagt hatte ich mich schon nach dem zweiten Stand entschieden, was ich machen wollte. Dort stand ein Heißluftmotor, der nur mit Hilfe der Hitze einer Kerze betrieben wurde. Besonders begeistert haben mich die filigranen Teile, von denen manche nur wenige Millimeter groß waren.

Der Beruf, um den es ging, war der des Feinwerkmechanikers. Ich bewarb mich für diesen Beruf. Die Ausbildung im Betrieb, der Berufsschule und die überbetriebliche Ausbildung in der Bildungsakademie liefen so gut, dass mein Ausbilder mir den Vorschlag machte, die Ausbildung um ein halbes Jahr zu verkürzen. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung zum Feinwerkmechaniker wurde mir in meinem Betrieb ein projektbezogener Arbeitsvertrag angeboten, den ich gerne angenommen habe. Arbeitskollegen, Freunde und nicht zuletzt meine Familie rieten mir, den Meister zu machen.

Im Laufe der nächsten zwei Jahre machte ich mir dann Gedanken über eine Weiterbildung. Nach langem Hin und Her habe ich mich dann zur Meisterschule angemeldet. Da ich tagsüber arbeiten musste stand fest, dass ich die Weiterbildung in Teilzeitform, sprich Abendschule, machen werde. Drei Mal in der Woche bis 20 Uhr und alle vierzehn Tage samstags Unterricht: Das war eine enorme Umstellung für mich! Besonders vor den Prüfungen mussten Familie, Freunde und Vereine besonders zurückstecken.

Ich habe in diesen zwei Jahren viel dazugelernt, nicht nur fachlich, sondern auch menschlich. Wir waren eine starke Klasse, in der ich viele neue Freunde gefunden habe. Im zweiten Jahr der Abendschule kam bei uns Schülern in den Pausen oft die Frage auf: „Wie geht es nach dem Meister weiter?“ Auch über mögliche Weiterbildungen unterhielten wir uns. Da habe ich zum ersten Mal etwas vom Betriebswirt gehört.

Da mich der betriebswirtschaftliche Teil beim Meister besonders interessiert hatte, stöberte ich im Netz. Ich bin schließlich auf der Seite der Handwerkskammer auf den Fortbildungsabschluss „Betriebswirt nach HwO“ aufmerksam geworden. Ich habe in den darauffolgenden Wochen immer mal wieder das Netz nach diesem Thema durchstöbert, mir Videos angeschaut, Meinungen von Kollegen und Mitschüler eingeholt. In meiner Klasse ließ sich leider keiner mehr für weitere eineinhalb Jahre Abendschule begeistern.

Kurz um, nach langem Hin und Her, wie schon beim Meister, meldete ich mich dann für den Betriebswirt (HwO) an. Unterricht ist montags, mittwochs und donnerstags von 18:00 bis 21:00 Uhr. Ferien gibt es natürlich auch. Direkt im September nach der Meisterschule ging es los. Wer einen besonderen Abschluss will, der muss eben auch etwas Besonderes dafür tun.

Die ersten beiden schriftlichen Prüfungen liefen sehr gut. Die nächste Schriftliche steht im März an. Mein Projektarbeitsthema habe ich auch schon gewählt. Meine Projektarbeit mache ich über das Thema "Arbeitsschutz und Arbeitsschutzmanagementsysteme". Gerade im metallverarbeitenden Gewerbe ist es besonders wichtig ein ausgearbeitetes Arbeitsschutzsystem zu haben. Damit geht es dann nach der letzten schriftlichen Prüfung im März los.

Was ich nach meinem Abschluss machen werde, steht noch nicht fest. Das Zusatzmodul des Personalmanagers klingt interessant. Mal schauen, wann da Anmeldeschluss ist. Rückblickend muss ich sagen, dass mich der Meister sowie der Betriebswirt sehr gefordert aber auch gefördert haben. Der Aufwand lohnt sich! Das kann ich nur jedem raten. Ihr werdet nicht nur fachlich euer Können verbessern, ihr werdet auch menschlich einen Sprung machen. Gerade in der aktuellen Lage, in der sich unser Land und unsere Wirtschaft befinden, bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein. Ich bin beruflich breit aufgestellt, das gibt mir Sicherheit. Nicht nur für jetzt, sondern auch für die Zukunft.

Wo es allerdings beruflich hingeht, steht noch in den Sternen. Da mir mein gelernter Beruf bis heute noch sehr viel Spaß und Freude bereitet, könnte ich mir eine Führungsposition in diesem Bereich vorstellen. Ganz weg von der Werkstatt will ich dann aber doch nicht. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt…“



Dank der kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereichs der Fort- und Weiterbildung stehen allen Handwerkern immer Beratungsangebote zur Verfügung, um an einem erfolgreichen beruflichen Werdegang zu feilen.

Kontakt

Eleonore Krämer

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