Pressemitteilung vom 11.06.2024Ein Leben im Dienst des Handwerks: Auszeichnungen für 60 und 65 Jahre als Meister

11.06.2024 Erst seit 2023 verleiht die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald Diamantene und Eiserne Meisterbriefe. Jetzt erhielt die „zweite Generation“ die besondere Auszeichnung aus den Händen des Präsidenten ...

Präsident Hofmann mit den Geehrten. Die erste Reihe sitzend. Die zweite Reihe stehend.
Für 60 und 65 Jahre Meisterschaft im Handwerk überreichte Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald (rechts im Bild), Diamantene und Eiserne Meisterbriefe an die Jubilare. Auch Dietmar Clysters, Obermeister der Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald, und Steffen Haug, Vizepräsident der Handwerkskammer und Obermeister der Schreiner-Innung Region Mannheim, gratulierten (von links) | © Handwerkskammer

Handwerkskammer verlieh Diamantene und Eiserne Meisterbriefe - Rückblick auf bewegte Jahre im Handwerk

Mit der Ehrung von Diamantenen und Eisernen Meisterinnen und Meistern würdigte die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald am Montag die Leistung von Handwerkerinnen und Handwerkern mit 60 beziehungsweise 65 Jahren Meisterschaft in einem Handwerksberuf. Präsident Klaus Hofmann überreichte den Jubilaren mit dem Diamantenen und dem Eisernen Meisterbrief eine ganz besondere Urkunde, die die Handwerkskammer erst seit dem vergangenen Jahr verleiht.

"Sie haben Trends kommen und gehen sehen, neue Entwicklungen im Handwerk mitgetragen und umgesetzt, sich immer wieder neu auf die Gegebenheiten des Marktes eingestellt und sind niemals tatenlos stehengeblieben, sondern haben immer dafür Sorge getragen, dass sich Ihr Beruf, und Sie sich mit ihm, weiterentwickeln", lobte Klaus Hofmann die Jubilare. In seiner Rede nahm er die Ausgezeichneten mit in ihre jeweiligen Meisterjahre. Etwa das "Babyboomer"-Jahr 1964, dem geburtenstärksten Jahr der Bundesrepublik. Besonders die Zeitsprünge in Bezug auf die verschiedenen Berufe der Diamantenen und Eisernen Meister brachten alte Erinnerungen zutage. Beispielsweise im Bereich Radio- und Fernsehtechnik. Im "eisernen" Meisterjahr 1959 habe es nämlich nur ein einziges Programm im TV gegeben. Im "diamantenen" Meisterjahr 1964 seien es doch immerhin schon drei gewesen.

Die geehrten Kraftfahrzeugmechaniker-Meister erfuhren, dass ihr Meisterjahr 1964 gerade für Autoliebhaber ein ganz besonderes war: "Nie gab es nämlich mehr Cabrios als im Sommer 1964", berichtete Klaus Hofmann. Die eisernen Bäckermeister dachten an Tage zurück, als in den Bäckereien die Öfen noch mit Kohle beheizt wurden und es außer der Knetmaschine keine anderen Maschinen in der Backstube gab. Dass Deutschland ein "Brot-Land" sei, habe sich bis heute nicht geändert, so der Präsident. So könne das Bäckerhandwerk hierzulande rund 3.200 Brotspezialitäten vorweisen. "Und das sind ‚nur‘ die, die im Deutschen Brotregister des Deutschen Brotinstituts verzeichnet sind", sagte Klaus Hofmann. Vermutlich seien es sogar noch einige mehr, zähle man die dazu, die in Bäckereien nach eigenen Rezepten hergestellt würden, aber nicht eingetragen seien.

Das Zusammenspiel von Tradition und Innovation spiegle sich im Handwerk an vielen Stellen wider. Dies sei auch ein Verdienst von Handwerksmeisterinnen und -meistern, die es sich zur Aufgabe machten, immer offen für Entwicklungen zu sein und doch den Ursprung zu wahren. Manche Handwerke stünden aufgrund aktueller Anforderungen besonders im Fokus, auch wenn sie schon vor 60 oder 65 Jahren entscheidende Leistungen erbrachten. "Wenn wir heute von ‚Klimahandwerk‘ sprechen, dann hört sich das wie ein Modewort an", sagte Klaus Hofmann. Der Begriff sei mit der Wärme- und Energiewende geprägt worden und habe aus klassischen Handwerksberufen nun "Klimaberufe" gemacht. Die Diamantenen und Eisernen Meister der Feierstunde kannten den Begriff zu ihrer Zeit nicht, heute wären sie aber alle Klimahandwerker - ob Zimmerermeister, Schreinermeister, Malermeister, Glasermeister oder Mosaik-, Platten- und Fliesenlegermeister.

"Unabhängig von der Tätigkeit verbindet eines alle Handwerksberufe: Sie werden gebraucht", sagte Präsident Klaus Hofmann. Er lobte die diamantenen und eisernen Meisterinnen und Meister für ihren Beitrag zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. "Sie haben ausgebildet und Wissen weitergegeben, sich für Ihren Betrieb und die Menschen, die dort arbeiteten, eingebracht", so der Präsident. Viele der Ausgezeichneten hätten zudem auch ehrenamtliche Tätigkeiten übernommen und sich beispielsweise in Prüfungsausschüssen engagiert. "Jedem einzelnen von Ihnen gebührt große Anerkennung, die wir mit der Verleihung der Diamantenen und der Eisernen Meisterbriefe zum Ausdruck bringen möchten", sagte Klaus Hofmann.

Folgende Personen wurden ausgezeichnet:

Diamantener Meisterbrief für 60 Jahre Meisterschaft im Handwerk:

  • Heinrich Bögel, Mannheim, Kraftfahrzeugmechanikermeister
  • Axel Böhringer, Mannheim, Kraftfahrzeugmechanikermeister
  • Heinrich Eder, Ketsch, Schreinermeister
  • Christine Gremminger, Buchen, Friseurmeisterin
  • Josef Gremminger, Buchen, Friseurmeister
  • Gottfried Heisler, Viernheim, Zimmerermeister
  • Hubert Schütz, Reilingen, Radio- und Fernsehtechnikermeister
  • Burghard Seifert, Ketsch, Mosaik-, Platten- und Fliesenlegermeister
  • Dieter Seifert, Mannheim, Malermeister
  • Jürgen Wehland, Ketsch, Kraftfahrzeugmechanikermeister

Eiserner Meisterbrief für 65 Jahre Meisterschaft im Handwerk:

  • Klaus Herrwerth, Edingen-Neckarhausen, Fleischermeister
  • Lothar Huppert, Püttlingen, Bäckermeister
  • Gerhard Knopf, Wiesloch, Mechanikermeister
  • Felix Kraus, Hardheim, Glasermeister
  • Klaus Rhades, Marienfeld, Kraftfahrzeugmechanikermeister
  • Gerd Riedel, Wallerfangen, Bäckermeister
  • Walter Rudolf Schabel, Karben, Bäckermeister  

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