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Pressemitteilung vom 15.04.2020Aufträge sind die beste Soforthilfe

Lokalen Betrieben die Treue halten

In einer Online-Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) Anfang April klagten 80 Prozent der Teilnehmer aus dem Bezirk der Handwerkskammer Mannheim über Umsatzrückgänge. Bereits 47 Prozent verzeichneten aufgrund des Coronavirus stornierte Aufträge. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Handwerk sind vielfältig. Einerseits mussten Friseure oder Kosmetiker ihre Geschäfte auf Anordnung des Landes schließen, andererseits leiden viele andere Gewerke unter stornierten Aufträgen und fehlender Nachfrage.

Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, appelliert deshalb an die Kunden, Aufträge nicht vorschnell zurück zu ziehen und lokalen Betrieben wie Bäckereien, Metzgereien und Werkstätten die Treue zu halten. "Solidarität ist in der aktuellen Lage wichtiger denn je. Die Handwerker achten bei ihrer Arbeit darauf, die bestehenden Vorschriften zum Infektionsschutz umzusetzen", betont Hofmann. Viele setzen nun noch stärker auf Online-Angebote und Service per Telefon oder Whats-App oder bieten Lieferdienste an. Mit dem Kauf von Gutscheinen können Kunden Betriebe unterstützen, die derzeit nicht öffnen dürfen.

Hofmann richtete seinen Appell ausdrücklich auch an die öffentliche Hand. "Das Handwerk in der Region braucht gerade jetzt die kommunalen Aufträge." Handwerksbetriebe seien in der Lage, Abstands- und Sicherheitsvorschriften umzusetzen, und so die Vorsichtsregeln zu Corona zu erfüllen. Inzwischen, so Hofmann, sei die Hauptsorge vieler Handwerker die Zahlungsunfähigkeit und das Überleben ihres Betriebs. Die finanzielle Soforthilfe von Land und Bund helfe kleinen Betriebe zwar kurzfristig ihre Existenz zu sichern und werde auch stark nachgefragt, aber auf lange Sicht seien die Kundenaufträge wichtiger, so Hofmann. Denn bisher sind Kündigung von Mitarbeitern oder endgültige Betriebsschließungen noch selten. Die meisten Betriebe setzen auf Kurzarbeit, Abbau von Überstunden oder Urlaub von Mitarbeitern, um durch die Krisenzeit zu kommen.